irgendwann 1985


Alles, was wir sagten, war falsch. Falsch, weil es Stückwerk war. Es war Gestammel in den Ohren Fremder, denn es war nicht unsere Sprache, und es war so unvollständig. Wie sollten wir in wenigen Sätzen etwas erklären, das so voller Widersprüche war zur herrschenden Normalität? Es gab keine Normen, keine verbindlichen Grundwerte, auf die sich unsere Worte beziehen konnten. Also mußten wir die Werte schaffen, sie den anderen erklären. Aber wo wir auch ansetzten, stets basierten diese Werte auf anderen, noch tieferen Grundlagen, die auch geändert werden mußten, und so weiter. Viele von uns gruben nicht weiter und begnügten sich mit dem Stückwerk, oder glaubten, bis zum Grund vorgestoßen zu sein, und wir versuchten, den Nachthimmel einer Blinden zu beschreiben. Schau, sagten wir, oder vielmehr, steil dir vor, am Himmel sind lauter Sterne ... Was meint ihr mit Himmel? Was sind Sterne? fragte sie.

Jedesmal, wenn ich mit anderen sprechen wollte, mit denen, die nicht von uns waren, spürte ich die Schleusen sich öffnen. In mir stapelten sich die Worte, alles mußte gesagt werden, angefangen bei Null, denn sonst konnte es niemand verstehen. Eine riesige Masse durcheinanderwimmelnder Begriffe sammelte sich in meinem Mund, füllte ihn an, so daß ich nichts Vernünftiges mehr zustande brachte, wuchs in meinem Brustkorb und drückte die Lungen zur Seite, um sich Platz zu schaffen. Alles mußte raus, und jeder Satz, der nicht alles beinhaltete, mußte an irgendeiner Stelle falsch sein. Wir seien eine Jugendbewegung? Es war ja richtig, eigentlich, auch wenn wir bei »jung« eher an unsere eigene Vergangenheit dachten (wie alle Menschen jeden Alters), weil es ja auch unsere Jugend war, unsere Ehern, die Schule, das »erwachsene« Leben, um das es ging, gegen das es ging. Aber gegen das es nicht eigentlich ging, sondern weil es ein Teil war von dem Größeren, und darum war es falsch, von der Jugendbewegung zu reden. Und außerdem war die »Jugendbewegung« ein Begriff der anderen, den sie benutzten, um damit Vorstellungen wie Unreife, Verantwortungslosigkeit, fehlende Ernsthaftigkeit, Unwissenheit zu verbinden und uns damit zu demütigen. Das konnten wir nicht dulden. Und wenn wir nicht für halb unzurechnungsfähig erklärt wurden, waren wir gemeingefährliche Verbrecher. Linke, Liberale, Rechte, sie waren sich einig. Es konnte, durfte keine Menschen geben, die im vollen Bewußtsein ihrer Worte sagten, was wir sagten. Es mußte umgedeutet, interpretiert, verbogen werden, mußte auf die herrschende Sprache zurechtgestutzt und verdaut werden, bis es auf ein für die Realität erträgliches Maß gebracht war. Was wir versuchten zusammenzubringen, wurde auseinandergerissen, und was wir zu trennen versuchten, wurde vermischt bis zur Unkenntlichkeit. Ständig waren wir damit beschäftigt, nicht nur mit der unlösbaren Aufgabe, alles zu sagen, was wir zu sagen hatten, sondern auch damit, gegen die ganzen Lügen und Verdrehungen anzukämpfen, die uns und unserer Sprache entgegengesetzt wurden. Eingesponnen in dieses Netz aus Argumenten, Beschimpfungen, Haß, Angst, Vermutungen, Unterstellungen, Lügen, Wahrheiten, verloren wir den Überblick und verzettelten uns. Die Worte wurden alt, schwach und bedeutungslos, und wir mußten so viele aneinanderreihen, um etwas auszusagen, so viel mehr, als wenn wir mit unseresgleichen sprachen. Die Nestwärme der eigenen Sprache war verlockend, die andere Seite war grau und mühselig, und zu selten bot sie Erfolgserlebnisse, denn am Ende blieben trotz aller Worte so oft Ratlosigkeit und Unverständnis. Die Gespräche, Diskussionen, Streitereien verloren sich, blieben stecken, führten zu nichts, und danach war nichts klarer, eher unklarer. Zurück blieb das Gefühl, das Richtige nicht sagen zu können, weil die Sprache überall Haken schlug und sich entzog, und nur Bruchstücke übermittelt zu haben, die mißverständlich waren. So überzeugten wir uns schließlich selbst davon, darauf sowieso keinen Bock mehr zu haben, oder erklärten es als objektiv sinnlos. Es war wie das Reden gegen Wände, das Reden gegen die Schaufensterscheiben, die weg mußten. Wir bekamen nur unsere Worte zurück, gespiegelt, ohne Wirkung, deshalb mußten die Scheiben weg, also mußten Steine her.

Es ging ganz schnell, die Richtung zu wechseln. Es waren wenige Wochen, die Wochen, nachdem die Scheiben der Commerzbank gefallen waren, und so viele Scheiben danach, vor mir und in mir, und schon hatte die Sprache sich gewandelt, und die Menschen waren andere geworden. Die, mit denen ich gerade noch hatte sprechen können, waren fremd geworden, verfolgten seltsame Pläne, lebten groteske Leben, redeten unverständlich. Sie forderten von mir Rechtfertigungen, Begründungen, und kamen nicht auf die Idee, sich selbst vor mir zu rechtfertigen. Wie absurd! Sie waren normal geblieben, aber ich war komisch geworden? Sie lebten in dem ganzen Ekel, arrangierten sich, zogen keine Konsequenzen. Sie meinten, es genüge, hier und da empört zu sein oder auch mal - im äußersten Falle - eine Bürgerinitiative zu gründen, oder zu wählen, alle vier Jahre, und ansonsten ruhig am eigenen Überleben zu basteln. Sie fanden auch nicht alles in Ordnung, natürlich, aber was konnte man schon ausrichten ... Sie wollten sich auf die Straßen vor LKWs setzen, auf denen die Raketen transportiert wurden, in deren Kalkulation einzelne Menschen zu weit hinter dem Komma standen, um noch mitgerechnet zu werden. Sie wollten diskutieren mit denselben, die Zyklon B und Tabun als Edelgase betrachteten, die die Konzentrationslager mangels akutem Bedarf eingemottet hatten, die in ihrer jugendlichen Unschuld der späten Geburt sich vorgenommen hatten, aus der Vergangenheit zu lernen und es beim nächsten Mal geschickter anzupacken als der GröFaZ und seine ganz normalen Kumpane. Oder sie beklagten sich bitter beim Grundgesetz über jene letzteren und blieben dabei doch dem alten Grundsatz der Sozialdemokratie treu, der besagt, daß die Gegner auf der rechten Seite, Wirtschaft, Militär, Parteien, bis zuletzt fair und »rechtsstaatlich« behandelt werden, zur Not auch Faschisten, während nach links keine Rücksichten genommen werden. Sie schrieben und redeten, diskutierten und protestierten, und dabei paddelten sie nur in dem reißenden Strom herum, der sie weiter mit sich nahm. Und vor ihnen sollte ich mich rechtfertigen?

Ich wartete statt dessen auf ihre Antworten. Sie kamen nicht. Ich schwamm nicht gegen den Strom, ich hatte den Strom verlassen, und das machte mich schuldig in den Augen der Mittreibenden. Ich mußte mich erklären, nicht sie, egal, wie der Strom aussah und wo er hinführte, denn ich hatte Sitte und Moral einer jeden Strömung beleidigt. Meine Forderungen galten nichts und wurden überhört. Die Gewaltfrage wurde mir vor allen anderen Fragen gestellt, und danach kamen oft keine Fragen mehr.

Da waren die einen. Wer Gewalt anwendet, hat keine besseren Argumente, sagten sie. Gewalt ist Sprachlosigkeit, sagten sie. Sie meinten damit, daß sie uns nicht verstanden hatten, unsere Sprache und unsere Argumente. Und oft hatten wir es ihnen leicht gemacht, sich so davonzustehlen, denn wir waren ungeduldig, die Worte liefen uns weg, die Zeit lief weg, alles war tausendmal gesagt und hatte sich trotzdem nicht geändert. Gab es irgendein Argument, das nicht schon bis zum Abwinken vorgebracht worden war? Und war es nicht ebensooft beantwortet worden? Dann besser nichts mehr sagen, sondern handeln.

Die Antwort darauf kam postwendend: Gewalt überzeugt niemanden, im Gegenteil, schreckt ab, nützt nur den politischen Gegnern. Die das sagten, konnten, trotz ihrer Gewaltlosigkeit, uns nicht überzeugen. Es ging ja sowieso nicht darum, durch Gewalt zu überzeugen. Wer das glaubte, hatte nichts verstanden. Gewalt war nicht das Argument, sondern seine Konsequenz, das Ausrufezeichen am Ende des Satzes, aber nicht sein Gehalt. Natürlich war beides eng miteinander verbunden - das eine ohne das andere schien uns Stückwerk zu sein, sinnlose Gewalt oder folgenloses Gerede. Dabei hatte es auch einen bestimmten Sinn, daß wir nicht von Gewalt sprachen, sondern von Militanz. Denn dieser Begriff stellte eben die Verbindung von Argument und Gewalt her, und darüber hinaus von Argument und Konsequenz, er verband das radikale Nicht-Hinnehmen der herrschenden Zustände mit der Handlung. Dabei sollte die rohe Gewalt selbst diszipliniert werden, sie sollte uns zum Elefanten werden, der uns trug und auf ein Zupfen am Ohr hin gehorchte. Insofern war die Gewalt gegen die Zustände weniger taktisches (oder gar pädagogisches) Element als notwendiger und gewollter Bestandteil unserer Moral - das konnten viele, gerade gemäßigte Linke, nicht verstehen. Ob Militanz als beispielhafte Konsequenz wirklich nicht »überzeugend« sein kann?

Wir erlebten oft das Gegenteil. Und was die Abschreckung betraf: Da kannten wir einige, die in der Tat abgeschreckt werden sollten. Die Verantwortlichen und ihre Sachzwänge und Realitäten wollten wir schrecken. Sie sollten Angst haben, daß diese Militanz nur ein Anfang sein könnte. So vergleichsweise unbedeutend unsere Militanz war, verglichen mit der Gewalttätigkeit der Realität, war sie eine Drohung, die Drohung, mehr zu werden. Nicht vor der einzelnen Straßenschlacht hatten »die da oben« Angst, sondern davor, daß die Zahl der Militanten unkalkulierbar zunehmen könnte. Und es gab viele Menschen, die nicht abgeschreckt wurden von »der Gewalt«, womit Militanz gemeint war, sondern höchstens von der Gewalt, die gegen uns ausgeübt wurde. Viele, die durch Medien in Panik versetzt waren und nie selber diese Gewalt erlebt hatten, änderten ihre Meinung, wenn sie selbst in einen Krawall gerieten. Das Vorbild der direkten Aktion war eine alte anarchistische Idee, die verrückterweise wirklich oft zumindest Sichtweisen ins Schwanken brachte. Das mußte nicht bedeuten, daß die Gewalt immer Ausdruck einer militanten Politik war. Nicht wenige waren dabei, denen es nichts bedeutete, welche Argumente dahinterstanden. Das Plündern kleiner Läden, Besoffene an der Spitze von Demos, blindwütige Randale waren der Preis dafür, und doch war unser Verhältnis dazu gespalten, denn auch diese Menschen gehörten zu denen, die wenigstens irgendwas taten, wenn auch oft genug zum Haareraufen. Das war immer noch beser als vor dem Fernseher über die bösartigen Krawallmacher zu schimpfen. Und natürlich wurden viele auch abgeschreckt durch die Gewalt, erlebt oder gesehen. Ob es der Stein war, der sie getroffen hatte, oder der Bullenknüppel, ob ihr Auto abgebrannt war oder Tränengas sich in ihrem Wohnzimmer breitgemacht hatte, ob sie »Bild«-Schlagzeilen widerkäuten oder von Alpträumen erzählten, all unsere prahlerischen Flugblätter konnten sie nicht wegreden. Sie waren keine Erfindung der Propaganda gegen uns, auch wenn sie ohne diese Propaganda weniger gewesen wären. Wir verhinderten nicht, daß es solche Menschen gab, im Gegenteil, oft ignorierten wir sie, und wir hofften das Beste, nämlich, daß diese Menschen sich von selbst ändern würden, wenn sie hinter die zerstörten Scheiben sahen. Vielleicht geschah das sogar manchmal. Daß Militanz abschrecken konnte, war ein Preis, der gezahlt werden mußte, einer der verschiedenen Preise, denn es war allemal besser, es geschah überhaupt etwas, um Breschen in die erdrückende Realität zu sprengen, als daß vergleichsweise Ruhe herrschte und niemand abgeschreckt wurde. Wenn unsere Militanz in der Propaganda gegen uns verarbeitet wurde, nun, das ließ sich nicht verhindern, und wenn der Polizeistaat aufgerüstet wurde, so wurde er eben aufgerüstet. Es war ein unvermeidliches Wechselspiel. Je weniger Widerstand sich regte, desto weniger brauchte der Staat aufzurüsten (was noch nicht hieß, daß er es nicht dennoch tat). Daß die Staatsgewalt sich durch eine selbstauferlegte Harmlosigkeit unsererseits beeindrucken ließe und ihrerseits lieb und nett würde, hielten wir für ein frommes Märchen.

Und selbst wenn - was nutzte uns ein solcher friedvoller Staat, wenn er nur dank unserer Schwäche so war und damit gleichzeitig in all seiner Widerwärtigkeit stabil? Selbstverständlich wurde aufgerüstet, wenn die Stabilität gefährdet schien - heute oder vielleicht erst in Zukunft. Und diese Stabilität wollten wir ja gefährden, es war unser Ziel, nein, es war ein Stück des Weges: Der Moloch mußte weg, mußte zerstört werden, um Platz für etwas Neues zu machen, und es war klar, daß er dabei nicht tatenlos zusah. Die, die ihren Nutzen aus der herrschenden Realität zogen, wußten, um welchen Einsatz es ging. Sie bereiteten sich auf alles vor, und sie reagierten nicht speziell auf unsere kleinen Nadelstiche oder die der RAF, sondern sie reagierten, wie Herrschaft immer reagieren mußte, um oben zu bleiben. Jede Form von Herrschaft wurde in Frage gestellt, seit es sie gab, und jede Herrschaft bereitete sich ständig darauf vor, ihre Gegner unbarmherzig zu vernichten. Dabei spielten weder das Gesicht dieser Gegner noch ihre eigenen Methoden die zentrale Rolle, wichtig war ihre Existenz und das Ausmaß der Bedrohung. Bei dieser Betrachtungsweise ging vielen von uns die Fähigkeit verloren, die zahllosen Facetten und Abstufungen jener Kraft zu erkennen, die uns als »die Herrschaft« entgegentrat. Aus den vielen Blöcken, jeder für sich ein erklärter Feind, machten wir den großen, übermächtigen Moloch, dessen Struktur verschwamm und für Außenstehende nicht mehr nachvollziehbar war.

Nützten wir den Feinden? Wie sollten wir auf eine so unvollständige Frage antworten? Ihre Worte bedeuteten uns etwas anderes als denen, die sie stellten. Wenn unsere Gewalt der Argumentation der Gegner nutzte, dann darum, weil es deren Sprache war, in der argumentiert wurde, weil sie das Feld abgesteckt hatten. Nach ihren Spielregeln, auf die die meisten Menschen sich einließen, mochte es ihnen nutzen. Aber wir akzeptieren ja nicht einmal diese Spielregeln. Die Frage nach dem Nutzen unterstellte, es gebe eine neutrale Instanz, die sie beantwortete. Wo war diese Instanz? War es die humanistische Moral, die von vielen für neutral gehalten wurde, die aber nur so schön aussah, solange sie weit über den Köpfen schwebte? Auf den Boden gezerrt, verlor sie ihre Neutralität und war unfähig, die Hintergründe, Verzweigungen und Richtungen der Antworten zu beurteilen. Was wir taten, wurde gegen uns verwendet, weil wir Gegner waren. Und was die Herrschenden taten, verwendeten wir gegen sie, nur daß unsere Stimmen viel leiser waren und so oft nicht verstanden wurden. Auch die humanistische Moral gründete auf Vorgaben unserer Gegner, die seit Jahrhunderten unsere Gegner waren. Es gab keine neutrale Moral, und jeder Versuch, Neutralität oder Objektivität zu erlangen, war zum Scheitern verurteilt. Es gab noch genug andere Argumente gegen die Gewalt. Manche sagten, Gewalt sei unpolitisch. Das war richtig, und Gewaltlosigkeit ist auch unpolitisch, und ein Blatt Papier ist ebenfalls unpolitisch, es kommt drauf an, was darauf geschrieben steht. Und dann waren da noch die Leute, die meinten, Politik dürfe keinen Spaß machen, und Gewalt schon gar nicht. Es war nun aber einmal eine Freude, den Frust rauszulassen, anstatt ihn - wie gewohnt - zu schlucken oder an Schwächeren auszuleben. Es macht Spaß, Befreiung selbst zu spüren. Und es war ganz einfach, diesen Spaß zu verbinden mit bewußtem Handeln. Es war der erste Schritt zur freien und friedlichen Gesellschaft, die Gewalt, die in uns allen verwurzelt war, in die richtige Richtung freizulassen. Sie war da, und mit ihr mußte umgegangen werden. Wer sie verleugnete, wer sie unterdrückte, wer sich einredete, frei davon zu sein, bekam Blähungen. Den Gewaltfreien war es anzusehen, wie mühsam es war, einen Teil des eigenen Wesens wegzuschließen. Wenn wir sie auf Demos trafen oder die Leserbriefe in der »taz« lasen, bekamen wir machmal eine leise Vorstellung davon, was passieren könnte, wenn diese unterdrückten Triebe sich einmal Bahn brechen würden. Der angestrengt zurückgehaltene Haß auf die anderen, auf uns, brach hervor in Gewaltfantasien, die uns immer wieder aufs neue erstaunten. Es gab keine Gewaltfreiheit, sie war eine Erfindung von Lehrern, die Angst vor sich selbst hatten, und ihre Argumente waren ständige Selbstverleugnung, die uns anwiderte.

Und nicht zuletzt kam die Resignation. Der Gegner ist sowieso stärker, er hat noch immer gesiegt, es ist sein Terrain. Gegen Resignation ließ sich nicht argumentieren. Sie war eine persönliche Erfahrung, eine Konsequenz, die meist Resultat und Motor von Vereinzelung der jeweiligen Menschen war, und wir standen meist hilflos davor und wandten uns schließlich ab. Wer sich zum Verlierer erklärt hatte, war nicht mit Worten zu retten. Und auch jene, die es gar nicht probiert hatten, die ihre Träume sofort den Sachzwängen und realistischen »Einsichten« geopfert hatten, waren Verlierer; sie hatten schon aufgegeben, bevor etwas begonnen hatte, ab Spiel oder Kampf oder wie sie es nennen wollten. Sie hielten sich für sehr schlau und vernünftig. Das war nicht unser Terrain. Unsere Militanz beinhaltete nur einen Bruchteil der Gewalt, die der beherrschenden Realität zur Verfügung stand. Aber um sie zu erklären, reichten Büeher nicht aus, waren Stunden des Gesprächs zuwenig - jedoch ein paar Minuten auf der Straße konnten die Verbindung herstellen zwischen den eigenen Frustrationen, ihren Wurzeln und Verursachern, und der Konsequenz des Widerstandes dagegen.

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